Das kristallene Klirren der Scherben ist sanfter Stille gewichen. Es ist ruhig geworden, nichts mehr, nur Nullen und Einsen und Wurzeln und Bäume und Ketten. Dieses melancholische Schweigen der Welt. Hier könnte ich es aushalten denke ich. Hier könnte ich den Frieden genießen. Ich bin gespannt. Vielleicht ist es die Ruhe vor dem Sturm. Vielleicht ist es das ewige Schweigen des nahenden Todes.
Wie lang es noch so bleiben wird, fragst du mich. Und ich sage nichts, ich weiß, du weißt, was ich weiß. Es bleibt nie lange so, früher oder später fängt alles von vorne an, wir beide streiten uns, du wirst böse, du machst alles kaputt, ich bin traurig, ich weine, ich schreie, du schreist, wir schlagen um uns und treffen doch nur die kalte Wand. Du siehst mich lange an, sagst, dass es diesmal anders wird. Ich weiß, es wird anders, ich habe noch nie mit dir gesprochen. Über uns. Ich fühle mich nicht so allein, wenn du bei mir bist und doch habe ich Angst bei dir zu sein. Du sagst, es ist okay und nimmst mich in den Arm. Es ist okay, schätze ich.
Wir sollten einmal, nur einmal versuchen zusammen zu arbeiten, meinst du nicht? Ja, sagst du, sage ich dir das nicht seit Jahren? Ja, aber ich habe Angst…vor dir, vor mir, vor uns. Aber es gibt nur ein uns, es gibt kein du oder ich, sagst du, du musst es doch nur einsehen. Einsicht war noch nie meine Stärke.
Lieber verstecken, hinter Geschichten, hinter Träumen, in einer Welt die noch heil ist. Ich merke ihn wieder, diesen einen Knoten, den ich nicht definieren kann.
Du weinst so viel, sagst du, es tut mir weh dich so zu sehen. Es tut mir weh, keinen anderen Ausweg zu wissen. Wir machen einen Plan, sagst du, wir bekommen das hin. Stell dir nur vor, du schaffst alles, ich besorge dir etwas, für hinterher, du kannst dann tun was du willst, es wird dir helfen, es wird dir die Traurigkeit weg nehmen. Denkst du wirklich, es gäbe irgendetwas, was die Traurigkeit weg nimmt? Nein, gestehst du mir, es gibt nichts, es gibt nur Linderung, Trostpflaster, Tabletten gegen die Schmerzen. Siehst du? Es ist sinnlos, es ist ein ewiger Kreis und nichts, nichts von dem was ich tue ändert etwas daran. Gibt mir die Führung, sagst du, lass es mich probieren. Ich willige ein, ich gehe mit dir durch die Stille, hinein in die weiße Leere.
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