Lost

Spotify, kurz Instagram checken, wieder Spotify, WhatsApp, als wüsste ich nicht sowieso, dass keine Nachricht auf mich wartet, etwas googeln, das ich mich schon mein Leben lang gefragt habe, und wieder Spotify, auf der Suche nach irgendeinem Lied, das das Loch in meiner Seele stopft.

Ewige Wiederholung eines Kreises der Langeweile. Als ob ich nicht mehr wüsste, wie ich mich selbst beschäftigen kann, ohne mein Handy. Meine Gedanken reichen nicht mehr aus, ich brauch mehr, ich brauch mehr Interaktion, mehr Menschen, mehr Bindung – das Gefühl, dass man nicht allein ist, obwohl man es ist.

Wir haben allein sein verlernt, ich habe es verlernt. Ich fühle mich gehetzt zwischen Social Media, Arbeit und den neuesten Trends. Diese Welt, die sich weiterentwickelt, ohne dass ich sie noch verstehe. Versteht irgendwer das? Warum habe ich das Gefühl, dass wir alle vor dieser Frage stehen. Vor dem Nichts, das wir selber erschaffen haben. Dieses Spiegelbild, das permanent auf uns herabschaut und jede Bewegung bewertet. Alles bewertet, was wir sind. Die ganzen Menschen, die versuchen, uns zu sagen, wie wir sein sollen. Egal, in welcher Bubble du bist, es gibt immer die anderen. Das Feindbild.

Aber was weiß ich schon darüber. Ich sitze im Zug und checke noch mal Spotify, ob es nicht einen besseren Song gibt, der mich weniger langweilt.

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